Ὁ μὲν βίος βραχύς, ἡ δὲ τέχνη μακρά.
Vita brevis, ars longa.
Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang.
Hippokrates, Corpus Hippocraticum (Aph. 1,1)
Gestern besuchte unser Club ein Altersheim in der Stadt Bern und schaute mit den BewohnerInnen des Heims das Meisterwerk des Bündner Regisseurs Daniel Schmid an, "Il Bacio di Tosca". Er teilt mit uns das Leben der BewohnerInnen der "Casa di riposo per mu-sicisti", die im Jahr 1902 von Giuseppe Verdi in Mailand gegründet wurde.
Daniel Schmid geht mit den alten Menschen so liebevoll um und macht sich nicht lustig über zitternde Stimmen. Sie sind keine Schatten der Vergangenheit, sondern lebensvolle Menschen. Das Bacio di Tosca ist tief bewegend und manchmal extrem lustig, aber nicht lächerlich. Die ehemaligen Künstler leben den ganzen Tag zusammen, aber mit der Melanchonie, weit weg von ihren Familien zu sein und nach ihrem Tod vergessen zu werden. Aber nur wenn sich niemand mehr an sie erinnern wird, werden sie wirklich tot sein.
Dieser Film erinnert uns daran, dass die alte Menschen nicht traurig sein müssen und dass sie nicht vergessen werden. Sie gaben uns so viel und wir schulden ihnen so viel Gegenleistung.